Crémant: Hergestellt nach strengen Regeln

Was ist Crémant?

 

Besucht man eine der Crémant-Kellereien wie Gratien & Meyer in Frankreich , dann erfährt man vor allem eins: Crémant steht dem Champagner in der Qualität in nichts nach. Doch der Crémant kommt ohne großes Getöse daher. Nach seiner langen Lagerzeit will er nur eins: Von seinem herrlichen Geschmack überzeugen.

Was ist Crémant?

Wie so oft bei der Sektherstellung, bezieht sich auch der Begriff Crémant auf die Herkunft. Damit bezeichnet man Schaumweine mit kontrollierter Herkunftsbezeichnung, die außerhalb der Champagne nach dem Verfahren der Flaschengärung hergestellt werden. Zu den bekanntesten Crémant-Regionen zählen in Frankreich die Loire-Gegend, das Burgund und das Elsass.

Welche Geschichte steckt hinter dem Crémant?

Um zu verstehen, warum es eine Unterscheidung zwischen Champagner und Crémant gibt, muss man einen Blick in die Vergangenheit werfen. Früher wurden in dem französischen Weinbaugebiet Champagne Erzeugnisse als Crémant bezeichnet, die bei der Flaschengärung mit nur der Hälfte des üblichen Flaschendrucks hergestellt wurden. Der Crémant war dadurch nur leicht prickelnd.

Seit 1994 dürfen andere Regionen mit Erlaubnis der Herkunftsregion diesen Begriff jedoch als kontrollierbare Herkunftsbezeichnung für hochqualitative, stark schäumende Weine nutzen. In der Champagne selbst darf kein Crémant mehr hergestellt werden.

Du kennst vielleicht einige der bekannten Crémant-Sorten, wie zum Beispiel den Crémant de Loire oder den Crémant de Bordeaux. Im Vergleich zum Champagner entsteht mit der halben Zuckermenge bei der Flaschengärung des Crémants nur die Hälfte des Kohlensäuredrucks (3,5 bar). Der Grund für die veränderte Namensgebung war damals, dass die ursprüngliche Bezeichnung für solche Schaumweine „Mousseux“ als negativ galt. Diese Bezeichnung durfte nämlich für jeden industriell hergestellten Schaumwein genutzt werden.

Wie wird der Crémant hergestellt?

Mittlerweile gibt es für die Crémant-Herstellung in den französischen Gebieten ebenfalls strenge Qualitätsregeln. Die verwendete Rebsorte, der Trauben-Transport und der Druck der Trauben-Presse unterliegen strengen Kriterien. Danach wird der Crémant ähnlich der „Méthode Champenoise“ hergestellt.

Für ein bestmögliches Aroma lagert der Crémant während der zweiten Gärung in seinen Herstellungsgebieten zunächst liegend. Anschließend kommen die Flaschen mit dem Hals schräg nach unten in ein Rüttelpult, denn das vorsichtige, regelmäßige Rütteln befördert die Hefe in den Flaschenhals. Beim späteren Degorgieren wird dieses Hefe-Depot entfernt, damit eine klare Köstlichkeit ohne Trübung entsteht. Ein wahrer Genuss!

Du willst dir das mal ganz aus der Nähe anschauen? Falls in der nächsten Zeit ein Urlaub in Frankreich ansteht, solltest du auf jeden Fall einen Halt bei Armand Hervoil und der Kellerei Gratien & Meyer machen. Wenn Hervoil seine Besucher durch die fünf Kilometer langen Kellergänge des Crémant-Herstellers führt, ist die Geschichte des Schaumweins fast greifbar.

Zu welchem Anlass passt Crémant?

Wer Crémant trinkt, der kann sich auf eine Aromen-Explosion gefasst machen. Und das am besten an herausragenden Tagen. Runde Geburtstage, Weihnachten, Firmenjubiläum. Aber auch in schicker Freundesrunde darf der Crémant nicht fehlen. Vielleicht als Bestandteil eines leckeren Cocktails?

 

Rezeptideen gibt es hier:

Rhabarber-Crémant Duo

Crémant mit Granatapfel