Was ist Sekt – und was nicht?

Die richtige Unterscheidung von Schaumweinen

 

Du möchtest einen ganz besonderen Anlass feiern? Dann darf der passende Sekt auf keinen Fall fehlen. Wir verbinden mit ihm wichtige Momente, schöne Augenblicke mit Freunden und puren Genuss. Aber wie ist ein Sekt wie Henkell Trocken eigentlich zum Lieblingsschaumwein der Österreicher geworden? Und was unterscheidet ihn von anderen Schaumweinen?

Was ist Sekt?

Sprechen wir von Sekt, dann ist damit in erster Linie Schaumwein höchster Qualität gemeint. Trägt ein Sekt in Österreich die Bezeichnung „Österreichischer Sekt geschützten Ursprungs“ mit einer der Kategorien „Klassik“, „Reserve“ oder „Große Reserve“ auf dem Etikett, dann sind damit Qualitätsstandards gemeint, die rechtlich bindend sind. Diese sind in der österreichischen Sekt-Qualitätspyramide detailliert aufgeführt. Im Gegensatz zum Perlwein hat Sekt einen Alkoholgehalt von mindestens 9 Prozent und einen höheren Kohlensäure-Gehalt, der für eine schönere Perlung sorgt. Sekt muss einen Überdruck von mindestens 3,5 bar aufweisen.

Wie wird Sekt hergestellt?

Damit Sekt entsteht, findet nach der Weinherstellung eine zweite Gärung statt. Dadurch entsteht mehr Alkohol und die charakteristische Perlung des Sektes. Eine zweite Gärung wird dadurch angestoßen, dass dem Wein Hefe und Zucker hinzugefügt werden.

Um eine zweite Gärung durchzuführen, gibt es unterschiedliche Verfahren. Unter anderem findet sie als traditionelle Flaschengärung (Méthode Champenoise), Transvasier- oder Großraum-Gärverfahren statt.

Danach wird beim Degorgieren(LINK) die Hefe entfernt und je nachdem, ob ein Sekt „brut“, „trocken“ oder „halbtrocken“ sein soll, wird danach Dosagelikör hinzugefügt. Dieses Gemisch enthält Zucker und verschafft dem Sekt den gewünschten Süßegrad. Der Grundwein und die Dosage müssen übrigens aus demselben Anbaugebiet stammen.

Welche Geschichte steckt hinter dem Sekt?

Die Bezeichnung Sekt stammt vom lateinischen „siccus“, trocken, ab – und wanderte über das spanische „secco“ und das englische „sack“ um 1640 in die deutsche Sprache als „seck“ ein. Zunächst meinte „seck“ jedoch einen stillen, süßen spanischen Wein und hatte mit Schaumwein nichts zu tun. Erst durch einen kuriosen Vorfall im Weinkeller von Lutter & Wegner am Berliner Gendarmenmarkt wurde „Sekt“ allmählich zum Begriff für schäumenden Wein:

Nach der Überlieferung soll dort ein bekannter Berliner Schauspieler eine Bestellung mithilfe eines Shakespeare-Zitats gemacht haben. Den Satz „Bring er mir Sekt, Bube - ist keine Tugend mehr auf Erden?“ missinterpretierte der Kellner allerdings. Sekt war damals noch das deutsche Wort für Sherry, doch der Kellner hatte nicht richtig zugehört und brachte dem Schauspieler trotzdem sein eigentliches Lieblingsgetränk: einen Schaumwein. Von da an verbreitete sich in Deutschland die Namensgebung „Sekt“ für Schaumwein. Das alles passierte 1825.

Amtlich wurde der Begriff „Sekt“ erst 1925, nachdem die Bezeichnung „Champagner" durch den Versailler Vertrag für deutsche Händler nicht mehr erlaubt war. Er darf nur für Schaumweine genutzt werden, deren Trauben aus der französischen Champagne stammen. Auch aus diesem Grund heißen Schaumweine, auch wenn sie nach der „Méthode Champenoise" hergestellt wurden, in Deutschland Sekt. Wohl schon zu Beginn des 19. Jahrhunderts wurde in Deutschland die allererste Sektkellerei gegründet. Die erste Sektsteuer gab es dann direkt von Kaiser Wilhelm II 1902. Und diese besteht tatsächlich bis heute.

 

Mehr Wissen

Sekt, Crémant, Prosecco & Co.: Wo liegt der Unterschied?